Alternative: MXS-64 von Extreme Flight
Nach dem Verlust der Katana bin ich auf die Suche nach einem besseren Ersatz bei meinem Händler auf die MXS-64 von Extreme Flight gestoßen. Diesem kunstflugtauglichen Mitteldecker werden schon seit längerem sehr gute Flugeigenschaften nachgesagt. Mir fiel nach Lieferung sofort auf, dass die Verarbeitungsqualität etwas höher und die Konstruktion durchdachter ist als bei Sebart. Im Vergleich zu einer früheren Variante der Edge von Extreme Flight erkennt man auch, dass die Modelle stetig weiterentwickelt werden, so z.B. durch Kohlefaserleisten zur Verstärkung im Rumpf.
Schon bei den ersten Flügen war offensichtlich, dass im Vergleich zur Katana die MXS nicht die brachialen Korrekturen an z.B. Höhenruder bei ausgeschlagenem Seitenruder benötigt. 1% für Höhen- und Querruder bezogen auf den Seitenruderausschlag reichen aus, um einen geradlinigen Messerflug ohne weitere Korrekturen hinzubekommen. Bei der Katana waren es 10% Höhenruder- und 2% Querruderausschlag. Auch das plötzliche Unterschneiden bei Windturbulenzen ist für die MXS ein Fremdwort.
Es sind vier kleine Meckereien anzubringen:
1) Der Schwerpunkt liegt mit der Kombination Hacker A50-16S V2 und LemonRC - 6S 4300mAh 22.2V im vorderen Bereich der Angaben, also liefert zwangsläufig eine kopflastige Einstellung - der Akku steht bereits hinten am Querholm an. Um ein einigermaßen neutrales Flugverhalten zu erzielen, habe ich ein Gewicht von 10g am Seitenruderansatz befestigt. Ursache: Der von Extreme Flight empfohlene Motor Torque 4016T/500 hat ein Gewicht von 292g. Der A50-16S wiegt 345g, also 53g mehr.
2) Der Abstand zwischen Spinner und der Motorhaube ist mit etwa 1cm zu groß. Der Motorträger für den Hacker A50-16S zusammen mit dem Propelleraufnehmer läßt einen viel geringeren Abstand nicht zu, wenn man zur Vermeidung von Vibrationen die Motorhaube einige Millimeter über die Kabinenhaube überstehen läßt.
3) Ich halte das Profil am Randbogen für zu dünn. Dies kann bei sehr langsamen, eng gezogenen Kurven zu einem Strömungsabriss an den Tragflächenenden und damit zu einem Wegkippen führen, zumindest wenn man die Querruder als Landeklappen missbraucht, um noch niedrigere Landegeschwindigkeiten zu erreichen. Dies ist mir bei der Katana nie passiert. Warum: Bei der Katana hat das Wurzel- und Endprofil eine Dicke von 36 mm. Somit hat das Endprofil eine erheblich höhere prozentuale Dicke mit einem entsprechend späteren Strömungsabriss. Wenn die Strömung abriss, dann zuerst innen: Dies wird mit einem Durchsacken quittiert und ist leichter abzufangen als ein Strömungsabriss nahe der Tragflächenenden.
4) Wenn man auf Rasen landet, sind die 50mm-Räder zu klein. Folglich hatte ich mir einen der Radschuhe bei einem moderaten Überschlag beim Auslaufen einer ansonsten sauberen Landung zerstört. Jetzt verwende ich 63mm-Räder, die noch mit mühsam auf Umwegen besorgten Radschuhen kombiniert ihren Dienst tun. Lektion: Ersazteilversorgung ist mangehaft.
Windkanal und Objektgenerierung:
Nachdem ich die Auflösung nochmal auf 319x287x255 für einen Windkanal mit der Größe 2,0m in x-Richtung, 2,5m in y-Richtung und 1,5m in z-Richtung erhöht habe, sieht das Objekt aus wie folgt mit den 3-dimensionalen Projektionen von schräg hinten/oben, von schräg hinten/unten, von schräg vorne/oben und von schräg vorne/unten. Zusätzlich zeigt folgende 3-dimensionale Projektion von schräg hinten/oben, wie bei jeweils einem Ausschlag der Ruder um 20 Grad sich das Objekt verändert. Nachdem die Katana und die MXS große Ähnlichkeiten in der Konzeption haben, wurden die Experimente für die Katana nicht für die MXS wiederholt, sondern folgendem, neuen Thema gewidmet: Strömung im Rumpf. Zielsetzung ist, die Kühlung von Motor und Akku zu untersuchen. Dazu habe ich den Rumpf pünktlich zu Ostern 2019 wie ein Ei digital ausgeblasen und Öffnungen berücksichtigt. Bei der MXS sind dies die Lufteinlässe links, rechts und unterhalb des Spinners, den Luftauslass unterhalb der Motorhaube und im hinteren Bereich unterhalb des Rumpfes. Nicht berücksichtigt wurden die Spanten und Streben, die das tragende Skelett des Rumpfes bilden und rumpf-intern sicher die Strömung noch modifizieren.
Ausstattung des Modells:
- Motor: Hacker A50-16S V2
- Regler: Masterbasic 70SB
- Luftschraube: APC Thin Electric 16x8
- Akku: LemonRC - 6S 4300mAh 22.2V
- Fernsteuerung: Graupner MZ-12 Pro, Falcon 12, Extron ED150