Virtueller Windkanal

Die guten Ergebnisse der Simulation des Profils HS 117 bzgl. der Kennwerte sind letztendlich auch für mich erstaunlich, waren aber keine Selbstläufer. Die einfache Umsetzung der Prinzipien der Erhaltung von Masse, Impuls, Energie und Newton's "Kraft ist gleich Masse mal Beschleunigung" und der Berücksichtigng von Materialeigenschaften wie hier für Gas (Beziehung von Druck, Dichte und Temperatur, zusätzlich molekulare Viskosität u.v.m) reichen nicht aus, um einfach mal ein Profil HS 117 zu simulieren. Der Teufel steckt im Detail, macht sich erst bei der numerischen Umsetzung bemerkbar und sind Teil eines ständigen Lernprozesses.

In unserem internen Kreis beim MFC-Rosenheim gibt es u.a. Fragen und Diskussionen, wie kleine Hochleistungsmodelle, sie auch Jonas Kessler, die dann nur aus einem Gerippe aus Balsaholz und bespannt mit Folie bestehen, so zu konstruieren sind, dass man die Qualtität eines Profils nicht zerstört. Mein Ergebnis lautet: Bei einem S-Schlagprofil sollte man analog zur Oberseite eines Profils, bei der eine Beplankung im vorderen Drittel die korrekte Krümmung des Profils absichert, auch die Unterseite aber jetzt im hinteren Drittel beplankt werden oder zumindest den Abstand der Rippen nicht zu groß wählen.

Dieser Vorschlag ist konsistent zu der Antwort auf die Frage, ob man einen Querruderausschlag differenzieren sollte, mehr nach oben als nach unten. Natürlich JA! Denn sobald ein Profil wie im Normalfall mit einem Anstellwinkel unterwegs ist, ist ein Ruderausschlag nach unten wirkungsvoller als nach oben und hat ohne Differenzierung noch den unangenehmen Effekt, dass bei Einleiten einer Kurve mittels Querruder das Modell in die falsche Richtung schiebt, so als hätte man bei Querruder links das Seitenruder auf rechts betätigt. Gerade bei einem Nurflügler, der ohnehin eine unterentwickelte Stabilität um die Hochachse aufweist, wirkt sich eine Differenzierung des Querruderausschlags beruhigend auf das Kurvenverhalten aus.