Heinz Hansen hat in seinen beiden FMT-Artikeln auch mit Infrarot-Aufnahmen gezeigt, dass ab Vorderkante des Profils ein Nebel zu sehen ist. Da Infrarot-Aufnahmen nur Anomalien der Temperatur zeigen, bedeutet dies auch nur, dass wie ein Wassernebel von winzigen Wassertröpfchen sich winzige Temperaturanomalien aneinander reihen. Daraus schließe ich messerscharf, dass der Ausdruck "laminare Strömung" nicht bedeutet, dass die Strömung frei von Turbulenz ist. Es bedeutet nur, dass die laminare Strömung Turbulenz enthält, die so kleinskalig ist, dass sie für die Strömung weitgehend irrelevant ist. Die Simulationen egal für welche Anstellung zur Strömung zeigen eine turbulente, kinetischen Energie von typisch 20 m2/s2, aber eine Längenskala von nur einigen 100 µm im vorderen Teil des Profils. Im weiteren Verlauf der Strömung nimmt die Längenskala der Turbulenz schnell zu. In der Realität nimmt diese Längenskala so schnell zu, dass man von einem Umschlag von laminar nach turbulent spricht. Das gewählte Modellkonzept, die Turbulenz zu berechnen, ist - Fachbegriff - zu linear, als dass es diesen Umschlag perfekt beherrschen könnte. Aber, mein Ziel war es, eine komplette 3-dimensionale Simulation für ein Modellflugzeug durchzuführen. Dazu sind viele Kompromisse nötig.
Die Simulationen für das Profil Eppler 374 zeigen, dass für geringe Anstellwinkel zentrale Werte für Auftrieb, Luftwiderstand und Nickmoment, also ca, cw und cm, im Vergleich zu XFOIL meist gut passen.