Archiv: Virtueller Windkanal

Kochrezept für eine Flug-Ente als Tiefdecker

  1. Missbrauche den Vorflügel nicht zur Erzeugung von zusätzlichem Auftrieb, d.h. wähle die Größe des Vorflügels so klein wie möglich und nur ausreichend groß, um Stabilität um die Querachse und Wendigkeit sicherzustellen
  2. Plaziere den Vorflügel nicht zu weit vor der Tragfläche
  3. Plaziere den Vorflügel so hoch wie möglich über dem Niveau der Tragfläche
  4. Minimiere die Angriffsfläche des Rumpfes vor dem Schwerpunkt
  5. Erhöhe die Stabilität um die Hochachse durch Pfeilung der Tragfläche
  6. Verwende eine Schränkung der Tragfläche zur Verbesserung der Stabilität um die Querachse
  7. Vergiss das Seitenleitwerk am Rumpf oder wähle eventuell eine Shinden-Lösung.

Siehe auch als Beispiel aus der zivilen Luftfahrt: Gyroflug SC01 Speed-Canard

Kochrezept für eine Flug-Ente als Hochdecker

Es geht aber auch anders: Für denjenigen, der gerne ein Flugmodell baut, das ohne Fahrwerk auf dem Bauch landet, sind Hochdecker ohnehin besser geeignet. Witzigerweise sieht die Druckpunktwanderung beim Hochdecker genau andersherum aus. Liegt der Vorflügel deutlich unterhalb des Niveaus der Tragfläche, so wird bei hoher Geschwindigkeit, also geringem Anstellwinkel, die Tragfläche auch im Wurzelbereich ungestört vom Vorflügel angeströmt. Setzt man zur Landung an und reduziert die Geschwindigkeit auf ein Minimum, so liegt der Wurzelbereich der Tragfläche eventuell im Einflussbereich des Vorflügels. Bei einer gepfeilten Tragfläche verschiebt sich der Druckpunkt dann nach hinten. Das bedeutet, dass das Modell kopflastig wird und man kann dann wie gewohnt durch Betätigung des Höhenruders das Modell kontrolliert sinken lassen.

Kochrezept Antrieb

Grundsätzlich sollte bei einer Flug-Ente der Motorschub so stark sein, dass man präkären Situationen durch Vollgas entkommen kann, d.h. maximaler Schub sollte größer sein als das Modellgewicht.  Alternativ, aber wohl auch sehr aufwendig, wäre eine Vektorschubsteuerung wie bei der X-31.